In einer Stunde - um 16 Uhr - geht die ProLight + Sound 2023 zu Ende. Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen, und die vergangenen vier Messetage Revue passieren zu lassen. Musste die ProLight + Sound 2022 eine drastische Verkleinerung auf ca. 61% der Fläche von 2019 hinnehmen (nach den OHRpost-Zahlen aus dem letzten Jahr), konnte dieses Jahr die Größe gehalten werden - ein klarer Pluspunkt. Auch schien die Stimmung bei den Besuchenden durchweg besser zu sein. Und trotzdem beklagen Besuchende wie Ausstellende im persönlichen Gespräch die Verkleinerung und den Wegfall der Musikmesse. Letztere wird eben auch als Booster und Mehrwert für die ProLight + Sound gesehen. Wirklich trennen konnte man die beiden Messen nie.

Die Hallennutzung ist überschaubar!

Mit Vorträgen und Schulungsangeboten versucht die Messe Frankfurt der ProLight + Sound einen weiteren Mehrwert zu geben. Das wird zunächst durchweg positiv aufgefasst, allerdings nicht immer optimal angenommen, so dass manche Vortragenden vor fast leeren Rängen referierten. Das ist insofern bedauerlich, da ein ausgewachsenes Kongressprogramm der ProLight + Sound (und evtl. auch der Musikmesse) wieder Aufwind bescheren könnte.

-ohne Worte-

Altbekannte Aussteller wie K&M oder Microtech Gefell waren dieses Jahr nicht mehr mit einem eigenen Stand vertreten. Die Vintage-Audio-Ausstellung war dafür wieder am Start. Generell war der Audio-Sektor nur sehr schwach vertreten, was machne Besuchenden von der ProLight - No Sound 2023 sprechen lies. Hier sollte die Messe Frankfurt nachbessern. Auch bei Ausstellern aus dem Bild-Bereich (Kamera/Videotechnik etc.) war vor der Pandemie mehr geboten. Dieser Sektor sollte weit über das Vorpandemieniveau hinaus ausgebaut werden.

Eines der großen Themen auf der ProLight + Sound 2023 war der Fachkräftemangel, der auch hier nicht halt gemacht hat. Diverse Firmen suchen Fachpersonal: Sei es im Vertrieb, Development oder als Operator*in. Sogar Disney und der Europapark suchten mit. If you want a job done well, hire a professional. Aber dann sollte die Person auch so bezahlt werden. Auch Vorträge und Podiums-Diskussionen hatten den Personalmangel zum Thema.

Warum nicht das Thema KI, und die Stimmen nach Regulierungen derselben, prominent als Themen platziert wurden, bleibt ein Rätsel. Hier hätte die Messe Frankfurt wieder Kontakt zum "Zahn der Zeit" aufnehmen können, da der selbstanspruch doch lautet, die Zukunft auf dem eigenen Gelände auszustellen.

Hier gibt es Vorträge - vor leeren Rängen, sehr schade!

Ein interessanter Service waren die Guided-Tours - also Messe-Führungen. Wie gut dieser Service angeommen wurde, ist noch nicht bekannt (wir warten das offizielle Statement der Messe ab), die Besuchenden beäugten diesen Service allerdings eher skeptisch.

Messeführungen wie wir sie aus dem Toruismus kennen.

Dieses Jahr ist das Fazit eher durchwachsen bis leicht negativ. Der Slogan Welcome Home, der auf den Hallenplänen dort steht, wo früher das Logo der Musikmesse war, kam auch dieses Jahr nicht bei allen gut an. Zwar hat sich die Größe (bezogen auf genutzte Hallen) gehalten und es scheinen etwas mehr Besuchende auf das Messegelände gekommen zu sein, das Ausbleiben der großen Firmen und der verschwindend kleine Tonbereich stimmen nachdenklich. Da Trübsalblasen nicht hilft, habe ich mir vorgenommen die ProLight + Sound 2023 positiv in Erinnerung zu behalten. Immerhin haben wir einen Termin für 2024: 19-22.03.2024. Wir sehen uns auf der Messe...

Wenigstens einen Termin haben wird!

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