Die Vorstellung der Instrumente und deren Rolle im Ensemble ist recht gelungen, aber eine klare Aufzählung und Erklärung einzelner Ensemble-Typen fehlt. Klar sollte sein, dass ein Arrangement für eine Big-Band andere Anforderungen an den Arrangeur stellt als der Posaunen-Chor für den Gottesdienst. Auf Brass-Sections, die Bands unterstützten, wird gar nicht eingegangen – schade; denn hier liegt bestimmt einer der Schwerpunkte in der Praxis! Klar, kann man das von einem 120-Seiten starken Buch nicht erwarten, bedenkt man jedoch den Titel, dann schon.

Der Arrangier-Part dieses Buches vermittelt beim Lesen den Eindruck als Vorwort desselben: Es geht gar nicht richtig los. Es wird nur gestochert, aber keine fundierte Grundlage geschaffen. Dabei kann der Autor Bläsersätze sehr wohl arrangieren, wie das Beispielstück ja belegt.

Es wird nie klar, ob das Buch für Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis gedacht ist. Das sehr elementare Erklären des Notenbildes weist auf eine Fokussierung auf Anfänger hin, das Fehlen der Erklärung der elementaren (Choral-)Satztechniken eher auf den Profi als erklärte Zielgruppe – sehr unscharf. Es ist schon manches Fach-Buch daran gescheitert, dass die Zielgruppe nicht klar definiert und adressiert wurde.

Das mitgelieferte Video ist sehr exemplarisch, langwierig und zu wenig. Ein solches Tutorial hätte stärker den Überblick in den Fokus stellen sollen, oder es hätten mehrere erstellt werden sollen. Was leider auf der Strecke bleibt: Das erzeugen realistisch klingender Bläser mit dem Rechner. Das gelingt dem Autor auf dem beiliegenden Stück auch nicht in Gänze.

Die Übersicht am Anfang ist ganz brauchbar, und ein Musik-Profi, der einen ersten Überblick wünscht wird mit diesem Buch evtl. auch bedient – obschon er dann wieder über dem Level des Buches liegen wird. Wer ein fundiertes Arbeitsbuch sucht, wird hier – meiner Meinung nach – nicht fündig. Daran ändert auch der Preis nichts.