Musik, Audio, Medien und Gesellschaft

Kommentar: Spotlight Festival raus aus Mannheim?

Am Freitag ging das zweitägige Spotlight Festival zu Ende – Ohrpost berichtete (auch 2013, 2012, 2011). Wenn man die Zeichen der Zeit richtig deutet, wird Spotlight wohl nicht wieder in der Metropolregion zu Gast sein. Schade. Dabei will Mannheim doch kreative Stadt sein und ein Schmelztiegel für die Kreativwirtschaft. Um solche Ziele zu erreichen, müssen zwingend Events nach Mannheim geholt werden und auch dort gehalten werden. Events wie Spotlight. Nur um es nochmal ins Gedächtnis zu rufen: Spotlight ist das größte unabhängige Werbefilmfestival im deutschsprachigen Raum! Medien wie das „Handelsblatt“ oder „Werben und Verkaufen“ messen dem Festival große Bedeutung bei und sehen es – vom Ranking her – in der Nähe von bspw. Cannes.

Bleiben die Spotlight-Sitze in Mannheim bald leer?

Bleiben die Spotlight-Sitze in Mannheim bald leer?

 

2014 war – so der Tenor – das letzte Jahr, in dem die Stadt Mannheim als Sponsor und Kooperationspartner zur Verfügung stand. Wer die Kreativwirtschaft in die Stadt holen will, muss langen Atem haben und Geduld beweisen. Wer sich um Titel bewirbt wie „UNESCO City of Music“ und einem renommierten Festival, das branchenrelevant ist wie kein zweites in Deutschland, den Laufpass gibt, erscheint unglaubwürdig. Ohne jetzt das „Fass“ aufmachen zu wollen, wo man warum hätte sparen können um Geld aus dem Haushalt „locker“ zu machen, sollte jedem klar sein, dass, wo ein Wille auch ein Weg zu finden ist. Somit sind die fünf Jahre Spotlight in Mannheim für die Stadt vergebene Mühe, vergebene Ausgaben und verschwendetes Engagement gewesen. Man könnte auch sagen, dass das Engagement der Stadt Mannheim für das Werbefilmfestival „für die Katz“ war. Das ist eine wahre Verschwendung von Steuergeldern. In Mannheim ist das Festival gewachsen. So ist das Spotlight Forum als Fachkongress entstanden. Mit „Spotlight Durchblick“ tut das Festival etwas für die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern – und das vollkommen kostenlos für die Schulen. Es werden nicht einfach Werbespots gezeigt, sondern auch der Dialog mit den Eleven gesucht: vorbildlich. Es werden wohl zukünftig Schüler anderer Städte sein, die davon profitieren werden.

Walulis im Gespräch

Somit schließt sich das Kapitel Spotlight für Mannheim und die Ernte der Saat, die in Mannheim ausgebracht wurde, wird eine andere Kommune einfahren. Ich habe den Eindruck – und das sage ich mit weinendem Herzen als Mannheimer – mal wieder. Die 75 Millionen Kontakte die in und um Mannheim via Spotlight generiert wurden, werden ebenso „verpuffen“. Dabei scheint der Wegfall der Förderung durch das Land Baden-Württemberg nur ins Gesamtbild zu passen, Stichwort: Musikhochschule. Mag sein, dass sich die Stadt mehr Publikum gewünscht hätte, mag sein, dass die Stadt sich eine Verlegung des Unternehmenssitzes nach Mannheim gewünscht hätte. Das ist und bleibt unterm Strich aber irrelevant. Wer das Ziel verfolgt, Kreativmetropole zu werden muss Geduld haben und Geld in die Hand nehmen. Wer Festivals von Rang, Filmproduktionen mit Gewicht und Events von Bedeutung in der Stadt haben will, muss kooperieren und fördern – das ist die simple Wahrheit. Und wer hierbei keinen langen Atem beweist, hat nichts verstanden und braucht sich nicht wundern, wenn Mannheim nirgendwo mehr Gesprächsthema ist!

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3 Antworten zu “Kommentar: Spotlight Festival raus aus Mannheim?”

  1. […] Vergangenen Samstag ging das 18. Spotlight Festival in Stuttgart zu Ende. Ich bin, zugegebenermaßen so als Mannheimer, mit gemischten Gefühlen nach Stuttgart gefahren, war das größte und wichtigste dreisprachige Werbefilmfestival doch 2014 noch in Mannheim zu Hause – Ohrpost berichtete. […]

  2. […] durch das dreimalige Stattfinden in Stuttgart eine Tradition für Spotlight begründet sei – Mannheim hat das ja damals nicht […]

  3. […] ergeben ein rundes Bild. Spotlight ist ein Kleinod, das die Politik diesmal bitte nicht, wie in Mannheim, links liegen lassen sollte. Wir sehen uns […]

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